Knochen für den Hund?
Viele Menschen glauben, sie tun ihrem Hund etwas besonders Gutes,
wenn sie ihm Knochen geben. Doch Knochen sind als Hundefutter nicht
geeignet. Die im Knochen enthaltenen Mineralstoffe wie Calcium und
Phosphor werden vom Tier bei der Verdauung nur teilweise aufgenommen.
Ein ausgewogenes Fertigfutter, das alle lebenswichtigen Mineralstoffe im
richtigen Verhältnis zueinander enthält, ist einer Knochenfütterung
unbedingt vorzuziehen.
Gefährliche Splitter
Besonders gefährlich können Wild- und Geflügelknochen werden. Da sie
leicht
splittern, besteht die Gefahr, dass Teile von ihnen in der Schleimhaut des
Rachens, der Speiseröhre, des Magens oder des Darms stecken bleiben.
Im schlimmsten Fall kann es sogar zur Perforation des Darms kommen.
Auch Kotelettknochen bleiben leicht im Rachen oder in der Speiseröhre
stecken.
Kotstau im Darm
Oft ist eine leichte Narkose nötig, um den Fremdkörper aus dem Rachen
des
ängstlichen und unruhigen Tieres zu entfernen. Nach der Aufnahme von
Knochen
besteht insbesondere Gefahr, dass die Salzsäure im Magen nicht
ausreicht, um ein Überangebot an Knochensubstanz aufzulösen. Einige
Hunde reagieren schon auf relativ geringe Knochenmengen empfindlich.
Die meisten zeigen erst nach größeren Knochenmahlzeiten Symptome, die
durch eine Kotstauung im Enddarm ausgelöst werden. Der Hund versucht
unter ständigem Stöhnen und unter Schmerzen, den Darm zu entleeren.
Der Stuhl wird, falls überhaupt möglich, nur in kleinen Mengen und mit
großen Schwierigkeiten abgesetzt. Das Tier verliert den Appetit und wird
matt. Bewegungsunlust stellt sich ein. Der Bauch ist schmerzhaft und
angespannt.
Gereiztheit bis hin zum aggressiven Verhalten ist die Folge. In leichteren
Fällen kann eine Behandlung mit krampflösenden und schmerzstillenden
Mitteln in Kombinationmit die Gleitfähigkeit erhöhenden Abführmitteln –
zum Beispiel Paraffinöl – zum Erfolg führen. Zumeist „brennt“ es jedoch
schon, wenn der Patient zum Tierarzt gebracht wird. Falls nötig, erhält das
Tier ein leichtes Beruhigungs- oder Schmerzmittel, in bestimmten Fällen
auch eine Narkose. Mittels eines Klistiers versucht der Tierarzt nun, den
steinharten Kot aufzulösen und herauszuspülen. Diese Prozedur erfordert
häufig Geduld. Unter Umständen muss der Tierarzt mit demin den
Enddarm eingeführten Zeigefinger nachhelfen und versuchen, die harten
Partikel herauszubefördern. Diese Notfälle werden oft am Wochenende
oder nachts vorgestellt, so dass der Patientenbesitzer in der Regel bei
dieser für alle Beteiligten unangenehmen Prozedur selbst assistieren muss.
Wer das einmal erlebt hat, wird sich sehr wohl überlegen, ob sein Hund
jemals wieder Knochen zu fressen bekommt.
Besser Büffelhautknochen
Auf die Frage, ob alle Knochen verboten sind, wäre zu antworten: Ab und
zu dürfen Sie Ihrem Hund eine kleine Menge Kalbsknochen zum Benagen
geben. Die Stücke sollten jedoch so groß sein, dass sie nicht geschluckt
werden können. Empfindliche Hunde müssen natürlich auf dieses
Vergnügen verzichten. Gefahrlos und fast genauso interessant für den
Hund sind Büffelhautknochen, die ebenso zur Reinigung des Gebisses und
zur Kräftigung der Gebissmuskulatur dienen. Eine Verletzungsgefahr für
Zähne, Maulhöhle, Speiseröhre oder Darm besteht hierbei nicht.
Wir danken Herrn Dr. Leopold Zellwecker und dem Wort und Bild
Verlag für die Lizenz zum Abdruck des Beitrages aus dem Senioren
Ratgeber 6/96.
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