Wenn der Hund Herzbeschwerden hat
Wenn der sonst ausdauernde Vierbeiner plötzlich schneller müde wird,
kann das ein erstes Anzeichen einer Schwäche des Herzens sein. Der
Hund beginnt schon nach kleineren Anstrengungen zu husten, manchmal
treten Atembeschwerden auf. Beim Gassigehen bleibt er auf dem halben
Weg erschöpft stehen, um sich auszuruhen. Das ansonsten ruhige Tier
zeigt zu Hause eine auffallende Unruhe. Es geht nachts ständig umher und
kann nicht schlafen. Auch Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall können
auftreten. Häufig vergrössert sich der Bauchumfang infolge von
Wasseransammlung. Vereinzelt treten Krampfanfälle wegen einer
Sauerstoffunterversorgung des Gehirns auf.
Die Ursachen für Herzerkrankungen sind sehr vielfältig. So kann ein
Versagen des Herzens durch angeborene (junges Tier) oder erworbene
(älteres Tier) Erkrankungen ausgelöst werden. Zu Schwierigkeiten kommt
es immer dann, wenn das Herz aus irgendeinem Grund nicht mehr in der
Lage ist, genügend Blut durch den Organismus zu pumpen.
Herzerkrankungen werden u.a. ausgelöst durch fehlerhafte Herzklappen,
Defekte im Herzmuskelbereich, Tumoren, Entzündungen, spezielle
Parasiten oder Schock.
Das Herz pumpt zu wenig Blut Die Behandlung richtet sich nach der
Ursache, die der Tierarzt herausgefunden hat. In jedem Fall müssen
Aufregungen und körperliche Belastungen vermieden werden.
Spaziergänge sollten morgens und abends, jedoch niemals in der
Mittagshitze, in einem dem Patienten angemessenen Rahmen
vorgenommen werden. Bei Wetterumschwung ist besondere Vorsicht
geboten.
Das Tier muss immer genügend sauberes und frisches Wasser zur
Verfügung haben. Achten Sie jedoch unbedingt auf den Natriumgehalt des
Wassers. Sollte dieser, zu erfragen im zuständigen Wasserwerk, über 150
mg/l liegen, müssen Sie auf anderes Wasser ausweichen. Salziges
unbedingt vermeiden Für den menschlichen Verzehr bestimmte gewürzte
und gesalzene Nahrungsmittel (z.B. Wurst und Schinken) sind strikt zu
vermeiden, ebenso Kochsalz jeglicher Form. In der Apotheke oder beim
Tierarzt kann ein speziell für diese Krankheit entwickeltes Diätfutter
erworben werden. Da es natriumarm ist, führt es über eine Verminderung
der Flüssigkeitsansammlungen im Körper zu einer Verbesserung der
Funktion von Herz und Lunge.
Als Medikamente kommen Herzglykoside oder/und ACE-Hemmer evtl. in
Kombination mit wasserausscheidenden Mitteln zum Einsatz. Die
Behandlung mit diesen Arzneimitteln muss unter strikter Kontrolle des
Tierarztes erfolgen. Beim so genannten Altersherz sind Präparate aus
Weissdorn oder Maiglöckchen evtl. in Verbindung mit
Meerzwiebelextrakten hilfreich.
Wir danken Herrn Dr. Leopold Zellwecker und dem Wort und Bild
Verlag für die Lizenz zum Abdruck des nach wie vor aktuellen
Beitrages aus dem Senioren Ratgeber 12/97.
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